Ab dem 5. September 2019 ist der Film deutschlandweit in ausgesuchten Kinos zu sehen.

 

Falls der Film im Programmkino ihrer Wahl nicht zu finden ist, machen Sie die Betreiber gerne freundlich auf den Film aufmerksam. Der Film kann unkompliziert und fair gebucht werden bei Drop-Out Cinema eG.

 

 

So beschreibt die Einrichtung ihr Angebot:

„Unsere Zielgruppe: Volljährige, wohnungslose, alleinstehende Männer mit besonderen sozialen Schwierigkeiten, auch mit Alkoholproblemen und/oder psychischen Erkrankungen. Kompetenz zur Selbstversorgung wird vorausgesetzt.

Unser Angebot: Sie wohnen im zeitgemäß möblierten Ein- oder Zweibettzimmer. Zur gemeinschaftlichen Nutzung stehen Ihnen Sanitärbereiche und Küchen zur Selbstversorgung ebenso wie Gruppen- und Freizeiträume zur Verfügung. Unsere Hilfe richtet sich nach Ihren Wünschen und unseren Möglichkeiten. Zu Ihrer Beratung stehen Ihnen sachkundige Sozialpädagogen/innen zur Verfügung. Bei psychosozialen Problemen, Suchtmittelabhängigkeit, Überschuldung, Wohnungs- und Arbeitssuche helfen wir Ihnen kompetent weiter. Wir unterstützen Sie natürlich auch bei allen Behörden-Angelegenheiten, bei denen Sie Hilfe brauchen. Ihre aktive Beteiligung an diversen Freizeitangeboten, Interessen- und Gesprächsgruppen ist möglich und wird von uns gefördert. Sie können auch an Bewerbungsschulungen teilnehmen.“

 

Weitere Informationen auf der Website: Katholischer Männerfürsorgeverein e.V.

 

 

Ja, die Bewohner leben aus freiem Willen hier. Die Plätze sind begehrt, es gibt sogar eine Warteliste. Viele der Bewohner waren vormals obdachlos und haben auf der Straße oder in Notunterkünften gelebt. Das niedrigschwellige Hilfskonzept beschränkt Anforderungen und Regeln auf ein Mindestmaß. So gelingt es hier auch betroffenen Männern sich zu stabilisieren, die es in anderen Einrichtungen nie lange ausgehalten haben oder an den strikten Regeln gescheitert und immer wieder auf der Straße gelandet sind.

 

 

In einer zentralen Notunterkunft des Vereins sowie von Streetworkern werden Empfehlungen ausgesprochen und eine Warteliste geführt. Das Angebot der Einrichtung wendet sich in erster Line an im weitesten Sinne "ortsansässige" Männer, die evtl. in der Nähe noch soziale Kontakte haben.

 

 

Der Katholische Männerfürsorgeverein e.V. (KMFV) ist unabhängig von der Katholischen Kirche und wird in seiner gemeinnützigen Arbeit unterstützt durch die Stadt München, den Bezirk Oberbayern und durch private Spenden. Daraus wird die Organisation des Hauses und die Betreuung der Bewohner finanziert. Die Miete der Zimmer wird von den Bewohnern, soweit möglich, selbst getragen. Einzelne sind nach wie vor erwerbstätig, andere beziehen eine Rente. Wer Hartz IV empfängt, bei dem wird darüber auch das Zimmer finanziert.

 

 

Die etwa 50 männlichen Bewohner sind unbefristet in Einzel- und Doppelzimmern untergebracht. Die Zimmer verfügen zum größten Teil über eigene Sanitäranlagen.

 

 

Die Männer leben hier weitgehend selbstständig in eigenen Zimmern. Sie können kommen und gehen, wann sie wollen. Sie versorgen sich selbst, nutzen Gemeinschaftsküchen zum Kochen und halten selbstständig ihre Zimmer sauber. Tagsüber ist ein Team von Sozialarbeiter*innen vor Ort. Die Bewohner haben jeweils eine feste Vertrauensperson, mit der sie alle wichtigen Themen besprechen und von der sie Hilfestellung bei der Lösung von Problemen bekommen können. Es gibt regelmäßige und unregelmäßige Gruppenangebote zu Themen wie kontrolliertem Umgang mit Alkohol oder Gewaltvermeidung. Nachts sind stets zwei Betreuungsassistenten an der Pforte, die im Notfall helfen können, aber auch einfach regelmäßig als Gesprächspartner aufgesucht werden. Medizinische und auch psychiatrische Versorgung wird geboten durch eine Fachärztin und einen medizinischen Hilfsdienst, die regelmäßig ins Haus kommen. Die Behandlung ist ein Angebot auf freiwilliger Basis. Es wird darauf geachtet, dass jeder Bewohner ein Mal am Tag an der Pforte gesehen wird, ansonsten wird im Zimmer nachgeschaut. Ein Mal im Monat findet eine Hausbegehung statt, bei der der Zustand der Zimmer begutachtet und bei Bedarf Reparaturen angeboten werden.

Eine der wenigen Bedingungen, die an die Bewohner gestellt werden, ist die Fähigkeit sich selbst zu verpflegen. Pflegebedürftige, d. h. dauerhaft bettlägerige, Bewohner müssen normalerweise in ein Alters- oder Pflegeheim verlegt werden. Im Falle eines Bewohners, dessen dringlicher Wunsch es war, seine letzten Wochen und Lebenstage in gewohnter Umgebung verbleiben zu dürfen, wurde dies mit Hilfe eines mobilen Pflegedienstes, durch die außergewöhnliche Begleitung der zuständigen Sozialarbeiterin und die Unterstützung der Mitbewohner möglich gemacht.

 

 

Wir haben früh im Verlauf der Dreharbeiten gespürt, dass es uns bei diesem Projekt in erster Line wichtig ist, die Bewohner selbst zu Wort kommen zu lassen und zwar möglichst unvermittelt. Wir hatten den Eindruck, es würde die Möglichkeiten, diesen Menschen nahe zu kommen, schmälern, wenn wir den Sozialarbeitern bei der Arbeit über die Schulter schauen oder eine fachliche Einschätzung über einzelne Bewohner zum Bestandteil des Filmes machen. Das Personal ist daher im Film nur in wenigen Bildern zu sehen. Man spürt vielleicht eher, dass im Hintergrund mit großem persönlichen Einsatz eine enorm wichtige Arbeit geleistet wird. Wen der Film mit dem Gefühl zurück lässt, mehr über diese Arbeit erfahren zu wollen, möchten wir ermutigen, selbstständig weiterführend zu recherchieren.

 

 

Die Protagonisten des Films sind nach keinem Schema ausgewählt, vielmehr gab es einen recht organischen, gegenseitigen Findungsprozess. Das Interesse und die Bereitschaft der Protagonisten zur Teilnahme am Film standen im Vordergrund. Der Film maßt sich nicht an, zu behaupten, dass er die Lage der von Wohnungslosigkeit betroffenen Menschen in München abbilden würde.

 

 

Ein Anfangsimpuls ging von der Einrichtung aus, die sich an die Filmhochschule wandte mit der Anfrage, ob unter den Studierenden jemand Interesse hätte, als gemeinnütziges Projekt ein Kurzporträt des Hauses zu drehen. Als Kamera-/Regie-Team meldeten wir uns daraufhin. Der Ansatz des Hauses schien uns beispielhaft zu sein, in Bezug auf die Wahrung des freien Willens und der Würde des Menschen. Gleichzeitig kam die Frage auf, wie das Zusammenleben etlicher Menschen mit persönlichen Eigenheiten und Schwierigkeiten funktionieren kann. Gibt es einen positiven gegenseitigen Einfluss trotz aller Widrigkeiten? Nach einer Woche zur Recherche und zum gegenseitigen Kennenlernen verbrachten wir eine weitere Woche im Haus, in der wir erste Aufnahmen machten, aus denen wir ein filmisches Kurzporträt erstellten. Im Zeitraum von anderthalb Jahren kamen wir immer wieder ins Haus, mal mit und mal ohne Kamera. Daraus entwickelte sich der Langfilm.

 

 

Die Entscheidung zur Teilnahme am Film lag bei jedem Bewohner selbst. Bevor wir mit den Aufnahmen begannen, haben wir bei einer von der Heimleitung organisierten Vorstellungsrunde und im Gespräch mit jedem einzelnen Protagonisten besprochen, ob ein Einverständnis mit den Dreharbeiten und einer Veröffentlichung des Materials besteht. Es gab durchaus Bewohner, die sich gegen eine Teilnahme entschieden haben, im Einzelfall auch, nachdem wir schon etwas gedreht hatten. Selbstverständlich wurden diese Entscheidungen respektiert.

 

 

Vor der Veröffentlichung haben wir jedem der Protagonisten angeboten, den Film vorab zu sichten, in der Gruppe oder allein, auch um Gelegenheit zum Einspruch zu geben. Einige haben vorab die Möglichkeit einer Einzelsichtung wahrgenommen. Jeder Protagonist hat der Veröffentlichung zugestimmt.

 

 

Ein solches Dokumentarfilm-Projekt wird nicht von Profitgedanken angetrieben, sondern von persönlichem Engagement aller Beteiligten.

 

 

Das Interesse an den Menschen, die wir hier kennen gelernt haben sowie die Erkenntnis, dass sie im gesellschaftlichen Bewusstsein oft ausgeblendet werden, waren Motivation und Antrieb für den Film. Eine Innenperspektive einzunehmen und den Blick zu öffnen für diese Menschen, schien uns ein sinnvolles und wichtiges Anliegen zu sein.

 

 

Möglichkeiten des Engagements vor Ort:

 

Im Haus an der Kyreinstraße gibt es eine Initiative "Zeit für Wohnungslose Menschen", ein Angebot, einmalig oder regelmäßig Zeit im Pförtnerzimmer zu verbringen, um mit Bewohnern des Hauses ins Gespräch zu kommen.

 

Spenden können direkt an die Einrichtung "Haus an der Kyreinstraße" oder an den Trägerverein, den Katholischen Männerfürsorgeverein e.V., entrichtet werden.

 

Für die Weihnachtsfeier im Hofbräuhaus an Heilig Abend werden jedes Jahr Freiwillige gesucht, welche die geladenen wohnungslosen oder bedürftigen Menschen bewirten.

 

Die Schneekönige e.V. unterstützen aus Spendenmitteln gezielt Wünsche wohnungsloser Menschen, die sich diese aus eigenen Mitteln nicht erfüllen können.

 

Überregionale Möglichkeiten des Engagements:

 

Welche Einrichtungen zur Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen gibt es in Ihrer Region? Oft gibt es Möglichkeiten, sich in bestehenden Einrichtungen ehrenamtlich zu engagieren.

 

Wo sehen Sie einen Mangel an Hilfsangeboten? Mit wem könnten Sie sich zusammentun um eine Initiative oder einen Verein zu gründen, um eine Lücke im Hilfsnetz zu schließen?